Peter Feick war zweifelsohne die prägende Gestalt unseres Unternehmens. Die nachfolgenden Zeilen sollen einen überblick über sein Lebenswerk verschaffen und geben gleichzeitig wertvolle Einblicke in die Entstehung und Entwicklung unserer Firma.
Peter Feick wurde am 04. Oktober 1924 als ältester Sohn von Georg und Katharine Feick in Ernsthofen geboren. Der Vater ernährte die Familie in der damals sehr schwierigen Zeit von einer Schmiede und einer kleinen Landwirtschaft. Nach Aufzeichnungen gehen die Wurzeln des elterlichen Schmiedebetriebes sogar bis in das Jahr 1831 zurück. Insofern war es nicht verwunderlich, dass Peter Feick ebenfalls den Beruf des Hufschmiedes im elterlichen Betrieb erlernte. Unmittelbar im Anschluss an seine Ausbildung wurde er 1942 in den Kriegsdienst eingezogen. Peter Feick hatte großes Glück, denn bereits 1945 kehrte er nahezu unversehrt aus dem Krieg zurück. Immer wenn sich Peter Feick an diese Zeit zurückerinnerte, meinte er voller Dankbarkeit und tiefer Demut, dass ihm das Glück eigentlich sein ganzes Leben lang treu geblieben wäre. Seine erfolgreiche berufliche Laufbahn basierte zweifelsohne nicht nur auf glücklichen Umständen, sondern vor allem auch auf seinem unbändigem Willen und seiner starken Schaffenskraft – doch der Reihe nach.
Unmittelbar nach der Rückkehr aus dem Krieg vertiefte Peter Feick zunächst sein berufliches Wissen in zwei verschiedenen Schmiedebetrieben in der näheren Umgebung. Bei dem aufstrebenden jungen Mann reifte jedoch schnell der Entschluss, sein Schicksal in die eigene Hand nehmen zu wollen und die Selbstständigkeit anzustreben. Basis zur Erreichung dieses Ziels war allerdings der Meisterbrief, welchen Peter Feick im Frühjahr 1948 im Alter von nur 24 Jahren erwarb. Noch während dieser Weiterbildung brachte er die elterliche Werkstatt in Ernsthofen auf Vordermann, schließlich ging es darum, einen guten Start mit dem eigenen Unternehmen zu gewährleisten. Die Beschaffung der erforderlichen Werkstattausstattung sollte sich jedoch in den Nachkriegsjahren als große Herausforderung erweisen, und man musste sich schon einiges einfallen lassen, um an etwas Brauchbares zu gelangen. Dank verwandtschaftlicher Verbindungen in den hohen Norden nach Wilhelmshaven, ergab sich für Peter Feick zumindest die Möglichkeit, ein Schweißgerät zu erwerben. Mit diesem fertigte er dann auch sein Meisterstück an. Es handelte sich hierbei um einen Häufel-pflug für ein Pferdegespann. Schließlich wurden zu jener Zeit in erster Linie noch Rösser für die Arbeit auf dem Feld eingesetzt. Nach bestandener Meisterprüfung konnte der Mann mit den stahlblauen Augen dann endlich seinen lang gehegten Wunsch nach Selbstständigkeit in die Tat umsetzen, und so meldete er am 31. Mai 1948 ein Gewerbe als Schmiedemeister-betrieb mit Fahrzeugbau an. Einem erfolgreichen Start ins Unternehmertum stand nun eigentlich nichts mehr im Wege, wäre da nicht vier Wochen später die Währungsreform gekommen. Diese stürzte das ganze Land vorübergehend in eine tiefe Depression.
Es folgten zwei äußerst schwierige Jahre, welche die Kämpfernatur, die Peter Feick sein ganzes Leben lang geprägt hat, auf eine harte Probe stellten. Gemeinsam mit seinem Vater, der zwischenzeitlich ebenfalls aus dem Krieg zurück-gekehrt war, schmiedete der Jungunternehmer mit einfachsten Mitteln Pflüge aus Panzerstahl. Das Rohmaterial hierfür musste auf mühsame Art und Weise aus dem über 50 km entfernten Frankfurt besorgt werden. Peter Feick sprach in diesem Zusammenhang immer wieder davon, dass man das Stahl mangels geeigneter Fortbewegungsmittel praktisch heimgetragen habe.
Die Nachkriegswirren hielten Peter Feick jedoch nicht davon ab, im Jahr 1949 seine geliebte Frau Gretchen zu heiraten, welche ihn sein ganzes Leben lang bis hin zum letzten Tag treu begleiten sollte.
Einige Zeit nach der Hochzeit ging es langsam aber sicher auch mit der Wirtschaft wieder bergauf. Zudem gab es 1950 mit Tochter Christel den ersten Nachwuchs im Hause Feick.
Der wirtschaftliche Aufschwung beflügelte das junge Unternehmen, und so konnte mit der Erweiterung der Werkstatt begonnen werden. Neben dem Betrieb sollte auch die Familie von Peter Feick weiter wachsen. Am 12.12.1951 kam die zweite Tochter Gerlinde zur Welt. Doch das Jahr 1951 hatte für Peter Feick noch ein weiteres prägendes Ereignis zu bieten. Dem Jungunter-nehmer gelang es, seinen ersten Traktor zu verkaufen. Es handelte sich hierbei um einen Hanomag R 16, der nicht nur seinen neuen Besitzer Phillip Schwerer, sondern auch den Verkäufer Peter Feick mächtig stolz machte.
Die Mechanisierung in der Landwirtschaft war nun nicht mehr aufzuhalten und so fanden in den Folgejahren noch viele Hanomag und Eicher Schlepper einen neuen Eigentümer in Ernsthofen und Umgebung. Mittlerweile hatte sich Peter Feick einen hervorragenden Ruf als kompetenter und zuverlässiger Ansprechpartner in Sachen Landtechnik erworben und entwickelte seine Firma stetig weiter. Auch in punkto Nach-wuchs gab es noch einmal Bewegung im Hause Feick. Getreu dem Motto „alle guten Dinge sind drei“ brachte Ehefrau Gretchen am 20.06.1957 Tochter Marianne zur Welt.
Einige Jahre später, die Geschäfte liefen auch dank der soliden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen weiterhin gut, ergriff Peter Feick 1967 die Gelegenheit zum Wachstum und übernahm die renommierte Landmaschinenfirma Sänger in Reinheim. Diese mutige Entscheidung hatte rückblickend wohl den größten Einfluss auf die weitere Entwicklung des Unternehmens. Schnell wurde auch dieser Betrieb flächenmäßig zu klein. Da kam es gelegen, dass die Stadt das gegenüberliegende Schwimmbad veräußern wollte. Peter Feick wurde sich mit den Verantwortlichen der Gemeinde schnell handelseinig und erwarb das Gelände in der Hahner Straße, welches bis zum heutigen Tag den Unternehmenssitz der Firma Feick darstellt. Aus dem Schwimmbad heraus entwickelte Peter Feick gemeinsam mit seinen Nachkommen und den vielen motivierten Mitarbeitern im Laufe der Jahre einen der größten Landmaschinen-Fachbetriebe in Südhessen.